Mechanischer Boost-Controller: Unterschied zwischen den Versionen

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Diese MBC's ("Mechnical Boost Controler") werden ''anstelle'' des Serien-Steuerventils eingebaut. Das Serien-SSV ist an der Motorraum-Rückwand dasjenige Ventil, das am weitesten links (in Fahrtrichtung) angebracht ist. Auf dem ist es ganz rechts und heisst "TC waste gate solenoid".
 
Diese MBC's ("Mechnical Boost Controler") werden ''anstelle'' des Serien-Steuerventils eingebaut. Das Serien-SSV ist an der Motorraum-Rückwand dasjenige Ventil, das am weitesten links (in Fahrtrichtung) angebracht ist. Auf dem ist es ganz rechts und heisst "TC waste gate solenoid".
  
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Version vom 19. März 2017, 12:51 Uhr

Boost-Steuerung ohne Elektronik (MBC)

Diese MBC's ("Mechnical Boost Controler") werden anstelle des Serien-Steuerventils eingebaut. Das Serien-SSV ist an der Motorraum-Rückwand dasjenige Ventil, das am weitesten links (in Fahrtrichtung) angebracht ist. Auf dem ist es ganz rechts und heisst "TC waste gate solenoid".

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Gebrauchsanweisung des MBC-Herstellers für das jeweilige Fabrikat beachten!

Anschliessen

Dabei wird in der Regel der untere Schlauch des SSV entfernt und der Nippel am SSV durch eine Kappe verschlossen. Der obere Schlauch kann bleiben, er führt in den Lufteinlass und dient dazu, den vom SSV abgelassenen Überdruck in den Ansaugtrakt zurückzuführen (dort herrscht Atmosphären-Druck, also 0 bar Überdruck).

Ein weiterer Schlauch führt vom Ellenbogen der Y-Pipe hinter dem Drosselgehäuse nach unten. Dort sieht man einen weissen Kunststoff-Verteiler („H-Verteiler“), zu dem der Schlauch von der Y-Pipe führt, und von dem 3 weitere Schläuche abgehen: 1x zum SSV (der oben genannte), 2x zu je einem Waste-Gate. Da man da unten schlecht arbeiten kann, ohne die Ansaugbrücke abzunehmen, beläßt man den H-Verteiler wo er ist.

Der Schlauch von der Y-Pipe zum H-Verteiler wird an der Y-Pipe abgezogen und an die Ausgangsseite unseres MBC angeschlossen. Der Schlauch, den wir vom SSV abgezogen haben, ist überflüssig und wird auch vom H-Verteiler entfernt, der Nippel am H-Verteiler muss fest verschlossen werden (Kappe + Federring). Das ist etwas fummelig von oben, aber es geht mit Hilfe einer Zange. Als Druck-Quelle für unseren MBC verlegen wir nun einen neuen Schlauch vom Ellbogen der Y-Pipe und schliessen ihn an den Eingang des MBC an.

= Einstellen

Nachdem der MBC so eingebaut ist, prüfe man bitte so sorgfältig wie möglich, ob alle Schläuche festsitzen (ggf. Schellen verwenden) und ob das Ganze dicht ist – letzteres geht eigentlich nur mit einem entsprechenden Messgerät, aber man kann notfalls folgendes tun (habe ich nicht probiert):

  1. Den neuen Schlauch von der Y-Pipe abziehen.
  2. Den MBC auf „Minimum“ stellen, also komplett offen.
  3. Mit dem Mund in den abgezogenen Schlauch hineinpusten: Da darf nichts gehen.

Jetzt muss der MBC eingestellt werden, und vorher bitte nochmal die Gebrauchsanweisung lesen!

Man tastet sich wie folgt nach und nach an den maximalen Ladedruck heran:

  1. Den MBC auf „Minimum“ stellen, also komplett offen. (Siehe oben, sollte schon so sein!)
  2. Das Stellrad um ½ Umdrehung schließen (also in Richtung +Boost)
  3. Auf der Autobahn im 4. oder 5. Gang bei mittleren Drehzahlen beginnend voll beschleunigen, dabei die extra dafür voher (!) eingebaute Ladedruckanzeige beobachten. Anfangs sollte sie maximal nicht mehr als 0,4 bar anzeigen.
  4. Gewünschter Ladedruck erreicht: Ggf. Stellrad mit Klebeband fixieren oder Markierung mit permanentem Filzstift anbringen, Prozedur beendet.
  5. Gewünschter Ladedruck nicht erreicht (Anzeige weniger als 0,7 bar): Anhalten (aber nicht direkt auf der Autobahn, gell!) und weiter bei 2.
  6. Gewünschter Ladedruck fast erreicht (Anzeige mehr als 0,7 bar): Anhalten und das Stellrad um eine weitere viertel Umdrehung oder entsprechend weniger schließen. Weiter bei 3.

Empfehlung für den maximalen Ladedruck: Ohne flankierende Maßnahmen (Serien-Luftfilter, Serien-Abgasanlage, Serien-Benzinpumpe) nicht mehr als 0,8 bar nutzen. Mit offenem Luftfilter, optimierter Abgasanlage und Hotwire-Schaltung für die Serien-Benzinpumpe aber ohne größeren Ladeluftkühler bis 0,9 bar. Alles darüber muss durch weitere Maßnahmen flankiert werden, siehe Tuning.