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Das größte Potential hat vermutlich der 3000GT [[Spyder]] VR4, der insgesamt nur etwas über 800 mal produziert wurde.
 
Das größte Potential hat vermutlich der 3000GT [[Spyder]] VR4, der insgesamt nur etwas über 800 mal produziert wurde.
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Die SL-Variante des Spyder ist auch nett, aber mit Frontantrieb und Automatik in Europa schwer zu reparieren.
  
 
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Aktuelle Version vom 4. November 2021, 20:55 Uhr

Der 3000GT als Gebrauchtwagen

Allgemeines

Insgesamt gilt der 3000GT als robust. Immer wieder zitierte Gerüchte über "Turboladerschäden" sind ins Reich der "urban legends" zu verweisen, solange das Fahrzeug im Rahmen des Üblichen bewegt und gewartet wurde. Speziell unverbastelte und nicht leistungsgesteigerte Fahrzeuge mit lückenloser Historie und Scheckheft sind unproblematisch, auch bei Laufleistungen über 150TKm.

Ersatzteile und Wartung im Vergleich zu anderen Sportwagen (z. B. Porsche, Ferrari, Lamborghini) günstig (aber natürlich teuer im Vergleich zu Massenmittelklassefahrzeugen).

Anschaffungskosten (Stand 2013 ... 2021)

Orientiert man sich an den im Web verlangten Preisen, so hat man es schwer: Die Spanne reicht von 3000 bis fast 30.000 Euro. Um das einordnen zu können, muss man die angebotenen Fahrzeuge nach einigen Kriterien sortieren:

  • Rechtslenker / Japan: Auch GTO genannt, meist über UK importiert, oft ohne deutsche Papiere. In der Regel billig, aber wegen zweifelhafter Historie und teilweise vom EU-Modell abweichender Technik nur etwas für abenteuerlustige Selbst-Schrauber.
  • Rechtslenker / UK: Das EU-Modell wurde auch nach UK geliefert und entspricht technisch den EU-Linkslenkern. Eine Zulassung in D ist meist unproblematisch. Man muss sich nur mit der für unsere Strassen und Parkhäuser unpraktischen Sitzposition des Fahrers abfinden. Diese Variante ist selten, der Preis hängt von der Qualität ab. Wegen des Rechtslenkers ist aber ein deutliche Abschlag zu erwarten.
  • US-Importe: Die technischen Unterschiede sind für "Cruiser" zu vernachlässigen, für Autobahn-Tempo-Bolzer sind sie nicht zu empfehlen. In der Regel fehlt aber Historie, auch die Wartung in deutschen Mitsubishi-Werkstätten kann problematisch werden. Ein US-Import mit lückeloser Historie (Car-Fax) kann dennoch ein guter Kauf sein, da es dort einige interessante Varianten gab, die nicht in Europa geliefert wurden (z.B. Spyder). Ein gewisser Preisabschlag ist bei in D angebotenen Modellen zu erwarten. In D verfügbare Spyder werden ab 25.000 Euro angeboten.
  • EU-Modell, Linkslenker: Durchschnittliche Exemplare werden ab 10.000 Euro angeboten, sehr gute Modelle sollen bis zu 23.000 Euro kosten.

UPDATE: In USA gehen gute Exemplare inzwischen nicht für unter $25.000 weg (siehe bringatrailer.com, da sieht man die effektiv erzeilten Kaufpreise), Spyder sogar für über $35.000. Auch in DE sind die Forderungen inzwischen gestiegen.

Abschläge gibt es für hohe Laufleistungen (ab 150.000Km), "Tuning", unklare Historie, fehlendes Scheckheft und die anderen üblichen Gebrauchtwagen-Probleme. Man möge auch darauf achten, dass das Produktionsjahr u.U. deutlich früher liegen kann als das Datum der Erstzulassung (siehe VIN), und dass es immer wieder fehlerhafte Angaben zum Modell gibt: Nur der 3000GT (EU) oder VR4 (USA) oder GTO (Japan) mit Turbo haben 286PS!

Merke: Was verlangt wird ist noch lange nicht das, was auch bezahlt wird! Langfristige Beobachtung zeigt, dass die Angebote über 10.000 Euro sehr lange bestehen bleiben. Die Zeit für die Sammler ist vielleicht noch nicht gekommen (September 2013), sodass Verhandeln Sinn macht.

Unterhalt

Die KFZ-Steuer für Gen1 (E1) und Gen2 (E2) liegt zwischen jährlich ca. 200 und 420 Euro. Die KFZ-Versicherung muss im Einzelfall erfragt werden. Werkstattkosten sind u.U. hoch, wenn (bei 90.000 und 180.000Km) ein grosser Service ansteht, oder wenn "exotische" Teile auszutauschen wären (ABS-Hydraulikblock kostet z.B. netto 1.500,- Euro). Andere Ersatzteile sind (wenn sie auch bei anderen Modellen verbaut wurden) preiswert. Vieles kann in USA günstig erworben werden, hier schlagen nur die Versandkosten zu Buche. Nicht alle Mitsubishi - Werkstätten haben ausreichend Erfahrung mit dem GT (weil eben in D selten). Das Fahrzeug durfte damals auch nur von ausgewählten Mitsubishi- Händlern verkauft, gewartet und repariert werden.

Technik-Checkliste (Quelle: gt-driver.de)

  • Allgemeingültige Punkte beim Kauf eines Kfzs mit Turbomotor beachten (z.B. regelmäßige Ölwechsel, Turbo-Ansprechverhalten, Ladedruck, kein Auspuffqualm bei warmem Motor). Achtung: Bei der Serien-Abgasanlage kommt aus dem rechten Auspuff fast nichts heraus, das ist kein Schaden!
  • Der Motor ist meist problemlos und langlebig.
  • Motor sollte kaum Ölverbrauch haben, Öldruck sollte bei Teillast im warmen Zustand etwa in der Mitte der skala liegen.
  • Ölwanne ordnungsgemäß (nicht eingedrückt)?
  • Dichtheit der Getriebe-/Allradtechnik (leichtes Schwitzen sowie ein gewisses, spürbares Spiel im Antrieb ist normal).
  • Wenn Kühlflüssigkeit bei stärkerer Motorbelastung abnormal in den Ausgleichsbehälter gedrückt wird, muss meist der Verschlussdeckel (gelber Aufkleber) ersetzt werden (sollte vorsorglich ca. alle 30 Tkm gemacht werden).
  • Nach längerer Standzeit und/oder dünnem Motoröl (z.B. 0W-30) kann es (vor allem bis Bj.96) zu verstärkten Geräuschen (Tickern) der Hydrostößel kommen (mehr ein Schönheitsfehler). Erkennbar daran, dass nach 1-2 kräftigen Gasstößen nichts mehr tickert.
  • Reifenabrieb sollte gleichmäßig sein (stärkere Abnutzung auf der Innenseite der hinteren Reifen ist normal).
  • Lenkradzittern, Rubbeln o.ä. beim Abbremsen aus hohen Geschwindigkeiten - meist vordere Bremsscheiben verzogen, kommt bei der Serien-Bremsanlage häufig vor.
  • Bei schneller Fahrt sollten z. B. im Bereich Türen/Fenster keine verstärkten Windgeräusche auftreten, relativ starke (im Vergleich zu weichgespülten Limousinen) Abroll- und Getriebegeräusche sind normal.
  • Auch normal: Einlegen des Rückwärtsgangs erfordert etwas Kraft und Geschick.
  • Nicht normal: Bei warmem Fahrzeug lässt sich der 2. Gang nur schwer einlegen (solange das Getriebe kalt ist, ist das normal).
  • Zentrale Viscosperre / hintere Differentialsperre wenn möglich testen (s. Bedienungsanleitung, die vorhanden sein sollte).
  • Funktioniert die Unterdruckunterstützung für die Kupplung? Achtung: Eine defekte Unterdruckunterstützung wird (da Pedal schwergängig) gerne als "Sportkupplung" verkauft- ist aber nicht so. Test: Motor laufen lassen, Kupplung treten, Motor abstellen- Kupplung ca. 10 x treten- muss jetzt spürbar härter gehen als bei laufendem Motor (bzw. nach erneutem Motorsstart wieder spürbar leichter gehen). Mögliche Ursachen (u.a.), wenn keine Veränderung: Defekt am Unterdruckverstärker, Rückschlagventil, undichte Unterdruckleitung zum Vakuumbehälter vorne.
  • Fahrzeug und Zubehör komplett? Selten, aber es kommt vor: Ein Gebrauchtwagenhändler hat z. B. mal einen GT verkauft - ohne Ladeluftkühler!
  • Bei älteren GT: 90.000km-Kundendienst richtig gemacht? Im Vergleich zu den anderen Wartungsdiensten teuer (wg. Zahnriemenwechsel, neue Platinkerzen (hintere Reihe schwer zugänglich), Wechsel versch. Flüssigkeiten, neue Wasserpumpe usw.).
  • Funktionieren (soweit vorhanden - nicht bei manchen US-Modellen) die 3000GT-Spezialitäten?
    • Active-Aero vorne + hinten? (fährt ab ca.80 km/h aus, Ausfahren auch im Stand möglich)
    • Elektr. Dämpferverstellung ECS ? (Umschalten Tour / Sport - Dämpfung muss spürbar straffer werden).
    • Allradlenkung hinten? (ab ca. 50 km/h lenken Hinterräder ca. 1.5 ° mit, man merkt es bei schnellem Einlenken und sieht es auf der Hebebühne).
  • Leichte Farbabweichungen zwischen Karosserieblechteilen und Kunstoffteilen (z.B. Stoßfänger, untere Seitenbeplankung) sind normal und deuten daher nicht unbedingt auf eine Nachlackierung hin. Sie sind unterschiedlich stark sichtbar, je nach Lichtverhältnissen und auch Farbton.

Weitere Hinweise

  • Was man allgemein beim Autokauf beachten sollte (manchmal schwer wenn der Traumwagen lockt!), siehe z.B. mobile.de Hilfe-Seiten oder ADAC.
  • Möglichst vorher zum Vergleich mal mit einem anderen 3000GT fahren, am besten erfahrenen GT-Fahrer zum Kauf mitnehmen.
  • Vorbesitzer fragen / anschauen (Heizer? Finanzschwacher Bastler? Unfallinstandsetzer? o.ä.).
  • Evtl. mit Mitsubishi-Werkstatt sprechen - an einen GT bzw. GT -Kunden erinnert man sich!
  • Ideal: GT wurde als gepflegter Zweitwagen / Hobby / Sommerfahrzeug genutzt.

Gute Fahrzeuge haben ihren Preis - wer zu billig kauft, zahlt später richtig drauf!

Der 3000GT als Sammlerfahrzeug

Dazu gibt es wenig Erfahrungen. Selten ist der 3000GT nur in Europa, in USA laufen noch viele 1000 Exemplare.

Das größte Potential hat vermutlich der 3000GT Spyder VR4, der insgesamt nur etwas über 800 mal produziert wurde. Die SL-Variante des Spyder ist auch nett, aber mit Frontantrieb und Automatik in Europa schwer zu reparieren.